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Urlaub im Reisemobil
Selbst Fachleute streiten sich immer noch um die genaue Bezeichnung: Von „Wohnmobil" über „Camper", „Campingbus", „Reisemobil" bis zur amerikanischen Vokabel „Motor Home" reichen die Namen für die jüngste Kreation der Reiseindustrie. Der mobile Reisemensch bewegt sich in komfortablen Motorfahrzeugen von Ort zu Ort, er hat Schlaf-, Wohnund Küchenräume auf vier Hadern immer dabei, aber auch Toilette, Dusche und manchmal sogar eigene Kinderköjen.
Noch immer erregen die rollenden Zwittermobile erhebliches Aufsehen - ob auf einem Campingplatz, beim herausfordernden Übernachten vor einem Luxushotel (beliebt bei Professoren, die an einer Tagung teilnehmen) oder auf einer halsbrecherischen Safaritour in Afrika. Doch die Exklusivität der fahrbaren Luxusherbergen wird nicht mehr lange währen, denn pro Jahr steigen allein in der Bundesrepublik zehn*'bis zwanzigtagsend Neukäufer in die Reisemobit-Sonderktasse ein. Aus den USA, wo man in Freizeittrends stets eine Nasenlänge voraus ist, wird bereits ein Boom für „Motor Homes" signalisiert.
Das Reisemobil ist schneller fahrbereit als ein Wohnwagen, der vor dem Start erst an den Pkw angekoppelt werden muß. Der Hinweis in einigen Fahrzeugbeschreibungen: „Anhalten, Betten raus, schlafen", stimmt jedoch nicht ganz: Wer im Reisemobil erschütterungsfrei ruhen will, sollte vor dem Zubettgehen wie beim Wohnwagen Bodenstützen herauskurbeln.
Ein weiterer Vorteil: Während der Fahrt können die Passagiere — im Gegensatz zum Caravan, in dem niemand sitzen darf — im Wohnteil bleiben. Das ist bei größeren Fahrzeugen auf ruhiger Straße zweifellos ein Spaß und fast so schön wie die Fahrt im Speisewagen, nur ein wenig wackeliger.Reisemobile (viele mit Servolenkung) lassen sich gut steuern und rangieren, an die größeren Fahrzeugabmessungen hat man sich schnell gewöhnt. Frauen lenken lieber Reisemobile als lange Wohnwagengespanne.
Die kleineren Reisemobile (VW-Campingbusse) sind außerordentlich eng. Wenn alle Mitreisenden am Tisch sitzen, kann man nicht kochen, auch beim Bettenbau gibt es Probleme. Die mittleren und großen Reisemobile bieten allerdings einen Wohnluxus an, wie ihn selbst die modernsten Caravans heute kaum aufweisen.
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